Themenseite: Weltbevölkerung (2024)

Laut Weltbevölkerungsuhr der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung leben aktuell (Stand September 2023) rund 8,06 Milliarden Menschen auf der Welt. Die Zahl der Erdbewohner:innen wird sich laut einer UN-Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,71 Milliarden und bis 2100 auf 10,35 Milliarden Menschen erhöhen. Die Länder mit der größten Bevölkerung 2022 sind China (1,43 Milliarden Einwohner:innen), Indien (1,42 Milliarden Einwohner:innen) und die USA (338 Millionen Einwohner:innen). Bezogen auf die Bevölkerung nach Kontinenten haben Mitte des Jahres 2022 rund 59,4 Prozent der Menschen in Asien gelebt.

Bevölkerungswachstum in Afrika - Bevölkerungsrückgang in Europa

Im Jahr 2022 hat der Zuwachs der Weltbevölkerung jährlich rund 65,8 Millionen Menschen betragen. Die Länder mit dem höchsten Bevölkerungswachstum im Jahr 2022 waren Moldau, Polen und die Slowakei, was eine der direkten Folgen des Überfalls Russlands auf die Ukraine ist. Insgesamt wird das Ranking von afrikanischen Staaten dominiert. In der Liste der Länder mit dem höchsten Bevölkerungsrückgang dominieren hingegen ost- und südosteuropäische Staaten, die aufgrund des Lohn- und Entwicklungsgefälles zu Westeuropa mit hohen Auswanderungszahlen zu kämpfen haben. Die Ukraine verzeichnet aufgrund des Krieges im eigenen Land im Jahr 2022 mit rund -18,35 Prozent den höchsten Bevölkerungsrückgang. Bei den Zahlen zum Bevölkerungswachstum wie auch zum Bevölkerungsrückgang handelt es sich nicht nur um die natürliche Bevölkerungsentwicklung, die sich ausschließlich aus der Verrechnung der Geburten und Sterbezahlen im jeweiligen Land ergibt. Die Migrationsbewegungen, also die Zahl der Einwanderungen und Auswanderungen fließen in die Berechnung der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung ein.Wichtig für die Bevölkerungsentwicklung sind neben Wanderungsbewegungen (Migration) und der Lebenserwartung die Fertilitätsraten, auch Gesamtfruchtbarkeitsrate genannt. Die Länder mit den höchsten Fertilitätsraten liegen fast alle in Afrika. Spitzenreiter ist der Niger, wo eine Frau durchschnittlich rund 6,7 Kinder zur Welt bringt (2023).Allgemein sinkt die Fertilitätsrate mit zunehmender wirtschaftlicher Entwicklung eines Landes.In vielen wohlhabenden Ländern geht die Zahl der Geburten daher zurück: An der Spitze der Länder mit den niedrigsten Fertilitätsraten im Jahr 2023 stehen Hongkong mit rund 0,77 Geburten je Frau und Südkorea mit rund 0,88 Geburten je Frau. Insgesamt dominieren asiatische und europäische Staaten das Ranking der Länder mit der geringsten Fertilitätsrate weltweit. Dies zeigt auch die Aufschlüsselung der Fertilitätsrate nach Kontinenten: Während in Afrika im Jahr 2022 jede Frau durchschnittlich rund 4,3 Kinder bekommen hat, waren es in Europa nur rund 1,5 Kinder pro Frau. Der weltweite Durchschnitt liegt bei rund 2,3 Kindern. Das natürliche Bevölkerungswachstum (ohne Berücksichtigung der Migration) ist daher in Afrika im Jahr 2022 mit rund 2,4 Prozent am höchsten - in Europa hingegen würde die Bevölkerungszahl ohne Zuwanderung von außen um rund 0,3 Prozent sinken.

Demografischer Wandel in den Industriestaaten - Kampf gegen die Vergreisung

Insbesondere für die Industriestaaten ist der demografische Wandel ein wichtiges Thema; er ist geprägt durch eine zunehmende Alterung der Bevölkerung bei gleichzeitigem Rückgang der Einwohnerzahlen. Die Länder mit dem höchsten Durchschnittsalter (Medianalter) im Jahr 2022 sind Monaco (54,5 Jahre), Sankt Helena (52,3 Jahre) und Japan (48,7 Jahre).In Monaco, Japan und Italien ist der Bevölkerungsanteil über 64 Jahren im Jahr 2022 am höchsten, wobei Monaco mit rund 36 Prozent den Spitzenwert hält. Auch Deutschland muss sich mit einer zunehmenden Vergreisung der Gesellschaft auseinandersetzen, mit einem Anteil von rund 22 Prozent ist mehr als jeder fünfte Deutsche 64 Jahre und älter.Japan steht zudem mit rund 84 Jahren hinter Hong Kong und Macau an dritter Stelle der Länder mit der höchsten Lebenserwartung im Jahr 2021.

Deutliche Unterschiede in der Altersstruktur: Junges Afrika und altes Europa

Die jüngsten Altersstrukturen finden sich in Afrika. Sowohl die meisten der Länder mit dem niedrigsten Durchschnittsalter der Bevölkerung als auch der Großteil der Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil der unter 15-Jährigen liegen in dieser Weltregion. Umgekehrt ist der Anteil von Kindern und Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung in keiner Weltregion so niedrig wie in Europa. Anteilig machen Kinder und Jugendliche bereits seit den 1970er Jahren einen immer kleiner werdenden Teil der Gesellschaft aus und Prognosen zur Entwicklung des Anteils von Kindern und Jugendlichen an der Weltbevölkerung skizzieren einen eindeutigen Trend: Im Jahr 1970 waren noch rund 43,9 Prozent der gesamten Weltbevölkerung minderjährig, im Jahr 2022 sind es noch rund 30 Prozent gewesen und bis zum Jahr 2050 wird nur noch knapp ein Viertel der Menschen auf der Erde minderjährig sein (24,8 Prozent).

Europäer:innen und Nordamerikaner:innen leben am längsten

Der Bevölkerungsanteil Minderjähriger an der Gesamtbevölkerung ist in Afrika zwar höher als im Rest der Welt, gleichzeitig ist aber auch die Lebenserwartung in Afrika sehr viel niedriger als in allen anderen Regionen der Erde. Im Ranking der Länder mit der niedrigsten Lebenserwartung weltweit im Jahr 2021 sind nur afrikanische Staaten vertreten.
Im Tschad hat die durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 2021 rund 53 Jahre betragen - die niedrigste Lebenserwartung weltweit. Zum Vergleich: Die niedrigste Lebenserwartung in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben die Bürger:innen von Bulgarien. Mit durchschnittlich rund 71,4 Jahren leben Menschen in Bulgarien jedoch immer noch fast 20 Jahre länger als die Bürger:innen im Tschad. Im Vergleich der Lebenserwartung nach Kontinenten liegt Afrika dementsprechend mit rund 63 Jahren an letzter Stelle. Der weltweite Mittelwert beträgt rund 72 Jahre, Australien, Ozeanien und Europa sind mit rund 78 Jahren die beiden Regionen mit der höchsten Lebenserwartung. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen ist auf allen Kontinenten höher als die der Männer.

Bevölkerungsdichte und Urbanisierung

Die Bevölkerungskonzentration ist in den Regionen der Erde sehr unterschiedlich. So hat die Bevölkerungsdichte nach Kontinenten im Jahr 2021 in Asien rund 149,7 Einwohner:innen pro Quadratkilometer betragen, während in Ozeanien nur rund 5,2 Bewohner:innen auf der gleichen Fläche gelebt haben. Der weltweite Durchschnitt hat bei rund 60,7 Einwohner:innen gelegen. Zu den Ländern mit der höchsten Bevölkerungsdichte zählen überwiegend kleine Stadtstaaten und Inselstaaten. Den ersten Platz belegt Monaco mit rund 24.476 Einwohner:innen pro Quadratkilometer. Auf der anderen Seite dominieren in der Liste der Länder mit der geringsten Bevölkerungsdichte vorwiegend große Flächenstaaten, deren Staatsgebiet aufgrund der klimatischen Verhältnisse teilweise unbewohnbar sind. Grönland ist mit einer Bevölkerungsdichte von rund 0,1 Einwohner:innen je Quadratkilometer das am wenigsten dicht besiedelte Gebiet der Erde.

Urbanisierung - Zuzug in die Städte auch in Zukunft ungebremst

Die Urbanisierung nimmt weltweit zu, d.h. der Anteil der Stadtbewohner:innen an der Bevölkerung in den Weltregionen steigt: Im Jahr 2020 haben schätzungsweise weltweit mit einem Anteil von rund 56,2 Prozent bereits mehr als die Hälfte der Menschen in Städten gelebt. Bis zum Jahr 2050 werden voraussichtlich fast 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben.Die Kontinente mit dem höchsten Grad an Urbanisierung sind derzeit Nord- und Lateinamerika mit rund 82,6 bzw. rund 81,2 Prozent; am unteren Ende rangiert Afrika mit nur rund 43,5 Prozent Urbanisierungsgrad. Im Ranking der Länder mit dem höchsten Grad an Urbanisierung haben die Stadtstaaten Hongkong, Singapur, Kuwait und Monaco mit jeweils 100-prozentigem Urbanisierungsgrad die vorderen Plätze belegt. Aber auch Belgien weist einen Urbanisierungsgrad von rund 98 Prozent auf (jeweils 2019). Der durchschnittliche Urbanisierungsgrad in der Europäischen Union (EU-27) hat im Jahr 2021 rund 75,2 Prozent betragen. Papua-Neuguinea hat im Ranking der Länder mit dem geringsten Grad an Urbanisierung im Jahr 2019 den Spitzenplatz belegt: Nur rund 13,2 Prozent der Bevölkerung des im Pazifik gelegenen Inselstaates lebt in Städten.

Die größten Städte der Welt - nicht alle in Asien

Die Liste der größten Städte der Welt ist nicht identisch mit dem Ranking der größten Städten Asiens, auch wenn der Großteil der sogenannten Megacities auf dem asiatischen Kontinent liegt (2018). Auch wenn der Vergleich von Städten nach Einwohnerzahl, aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Definitionen, Konzepte, dem jeweiligen Zeitpunkt der Erhebung und den Zählweisen, stets mit Vorsicht zu betrachten sind, gilt die japanische Hauptstadt Tokio mit rund 37,3 Millionen Einwohner:innen (2022) als größte Stadt der Welt. Außerhalb Asiens sticht die brasilianische Stadt Sao Paulo mit rund 22,4 Millionen Einwohner:innen als größte Stadt Südamerikas hervor. Auch wenn es häufig zutrifft, dass die größte Stadt auch die Hauptstadt des jeweiligen Landes ist, zeigt das Beispiel Südamerika, dass es auch Ausnahmen von dieser Regel gibt. Die größte Hauptstadt Südamerikas ist die argentinische Hauptstadt Buenes Aires mit rund 15 Millionen Einwohner:innen. Die brasilianische Hauptstadt ist allerdings nicht Sao Paulo oder Rio de Janeiro sondern Brasilia mit rund 4,5 Millionen Einwohner:innen.

Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.

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